
Den heutigen Tag könnte man auch unter das Motto "steiler als geplant" stellen. Noch die Abstieg-Kilometer von gestern in den Oberschenkeln wollten wir es heute umgekehrt angehen: direkt von Scuol aus via Ftan in langen Zick-Zack-Kehren (weniger steil, dafür mehr Kilometer) zur Bergstation der Pendicularas von Scuol, zur Motta Naluns. Also eine gemütliche 3,5 Std. Wanderung von knapp 1'200 auf 2'142 Höhenmeter. Gleich zu Beginn stieg der Weg ziemlich steil an, aber es war trotzdem wunderschön, dem Wanderpfad durch die Bergwiesen und Buschwerk zu folgen. Ab und zu führte der Pfad auch durch lichten Lärchenwald. Nach gut einer 3/4 Std. dann bog der Pfad auf die breite Schotterstrasse ein, die nach Ftan führte. Diese Strasse sollten gemäss den Schildern auch die Teilnehmenden des Bike-Marathons am Sonntag runterkurven. Spätestens dann ist als Wanderer Vorsicht und Rücksichtnahme geboten. Nach einer Weile des stetigen Bergaufs kamen wir nach den ersten 300 Höhenmetern bei Ftan an.
Von da an folgten wir nicht mehr der Komoot-Route, sondern (nicht ganz beabsichtigt) der Wanderwegroute. Diese nämlich sollte gelegentlich noch ziemlich "anziehen". Zuerst auf der anfangs noch gemässigten, dann aber stetig steileren Strasse nach oben. Zwei Stunden nach Start gönnten wir uns eine kleine Riegel-/Bananen-Pause (immerhin schon bei 1870 Hm oder so...) Dann ging es weiter. Und wie gedacht, führte der Wegweiser uns bald zu einem Wanderpfad, der uns ziemlich direkt steil nach oben führte - ich sage nur Tirol, Tag 2! - Der enge Pfad schien nicht mehr aufzuhören, führte uns aber wenigstens durch Schatten zwischen den Lärchen hindurch. Wenn ich nicht so mit meinem Puls beschäftigt gewesen wäre; und dem einen tiefhängenden Ast, den ich vor lauter "Auf-den-Weg-Schauen" gar nicht gesehen hatte, hätte man den Weg fast romantisch nennen können.
Aber auch dieser Pfad hatte mal ein Ende. Nun ging es noch den letzten Rest auf einem breiten Weg, mal Schotter, mal Wiese die letzten paar Höhenmeter zum schon sichtbaren Ziel, der Bergstation Motta Naluns mit ihrer sonnigen Terrasse. Dort gönnten wir uns die verdiente längere Pause, was zu Trinken und einen traumhaften Ausblick auf die Gipfel ringsrum. Die letzten sichtbaren ganz hinten sollen bereits auf italienischem Boden liegen.
Den Abstieg schenkten wir uns, indem wir die wesentlich bequemere Gondel nahmen. In Scuol noch ein kleiner Einkauf inkl. leckeres Zvieri und dann ab nachhause - und unter die Dusche, bevor wir im Gärtchen chillten. Eine schöne Wanderung wars, mit 10,7 km und 992 Höhenmeter (nur bergwärts).
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